Dr. Detlef Hansen war viele Jahre Leiter des Nationalparkamtes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Tönning. Er lebt in Mildstedt. Bei seiner Verabschiedung hieß es:

„Das Berufsleben von Detlef Hansen ist die Geschichte des Nationalparks und umgekehrt.“

Heute ist es vielen Menschen bekannt und selbstverständlich, wie wunderbar und schützenswert dieser Lebensraum ist. Das war nicht immer so. Es war zunächst etwas sehr „Neues“. Die Anerkennung mußte erarbeitet und erkämpft werden. Mit Erfolg:

Vor 40 Jahren wurde das Wattenmeer zum Nationalpark erklärt.
Vor 15 Jahren wurde es als Weltnaturerbe anerkannt.
Auch in Zukunft soll es geschützt und erhalten werden.

Detlef Hansen berichtet über diesen Weg, seine Arbeit und seine Leidenschaft für das nordfriesische Wattenmeer am

Freitag, 24. Januar 2025, 19.00 Uhr, im Lambertushaus.

Der Vortrag ist kostenlos, eine Spende für den Förderverein Nationalpark SH Wattenmeer ist möglich.

„Herr, es ist Zeit,

der Sommer war sehr groß…“

So beginnt das bekannte Herbstgedicht von
Rainer Maria Rilke.

Zum Ende dieses Jahres werde ich 36 Dienstjahre als Pastorin erreicht haben. Dann ist es Zeit für mich. Ich werde in den Ruhestand gehen.

Ich blicke dankbar auf eine interessante, erfüllende und
herausfordernde Zeit zurück. Ich hoffe, dass einige gute Früchte dabei gereift sind.

Nach dem Berufsstart und vielen Jahren Gemeindearbeit in Tellingstedt folgten 15 Jahren im übergemeindlichen Dienst. Dann bin ich nochmal in eine Kirchengemeinde hier in Mildstedt gekommen. Sozusagen im Herbst meiner Berufslaufbahn.

Es war gut, mit Lebens- und Berufserfahrung viele Dinge noch einmal zu tun, nun an anderem Ort, in alten Aufzeichnungen gute Ideen
wiederfinden und ganz neue Ideen und Konzepte zu entwerfen.

Die beiden Konfirmandenjahrgänge, die ich begleitet habe, haben mir viel Freude gemacht. Mit ihnen Hallig Hooge zu erleben, war super. Mit Erwachsenen haben wir schöne Pilgerwege erlebt, bei Sonne und Regen. Im Haus am Dornbuschpark haben wir regelmäßig Andachten miteinander gefeiert. Und in der Gruppe „Mal was Neues“ ist uns viel
Interessantes eingefallen.

Dabei fing meine Zeit in Mildstedt sonderbar an, mitten in Corona.
Damals war es schwer, Menschen zu treffen und kennenzulernen.  –  Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich mal Videofilme mache.

Aber das sind so die Überraschungen im Leben. – Doch das liegt hinter uns.  Das Gemeindeleben nimmt wieder Fahrt auf. Das ist schön.

Für einen Herbst bin ich nun noch im Dienst und freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen, auf Gottesdienste und Veranstaltungen,
die wir gemeinsam erleben werden.

Am 1. Advent, dem 1. Dezember um 14 Uhr findet meine
Verabschiedung in der Lamberti-Kirche statt.

Im September startet das Besetzungsverfahren für meine Nachfolge. Pastor Hartwig Freese wird sich bewerben.

Sein Vorstellungsgottesdienst ist für Sonntag, den 15. September um 14 Uhr geplant.

Ich wünsche uns noch einen schönen Herbst miteinander.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Ihre Pastorin Jutta Jessen-Thiesen

 

 

Die Kirchengemeinde Mildstedt hat eine neue Pastorin: Marlene Freese (29) hat am 1. September ihren Dienst angetreten. Es ist die erste Pfarrstelle für die Theologin, ein langer Ausbildungsweg ist nun zu Ende, ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

„Ich bin in einem Pfarrhaushalt aufgewachsen“, erzählt sie, „mich hat die Vielfalt dieses Berufs begeistert.“ Ihr Vater ist Pastor in Nordhackstedt, und spannend ist für beide, dass er in wenigen Wochen in den Ruhestand geht, während sie jetzt ihre erste Stelle antritt. „Das ist so etwas wie eine Staffelübergabe“, sagt sie nachdenklich. Ihr Abitur machte sie in Flensburg. Dort war eine Religionslehrerin prägend für ihre Entscheidung für das Theologiestudium, das sie dann in Hamburg antrat.

Und tatsächlich hat das Studium ihr wirklich gefallen. Sie liebte die alten Sprachen Hebräisch und Altgriechisch. Besonders intensiv beschäftigte sie sich mit der Systematischen Theologie, das ist die philosophische Auseinandersetzung mit den religiösen Themen. „Es geht in der Theologie um das Existentielle, um das, was den Menschen angeht“, sagt sie. Ihr Vikariat absolvierte sie schließlich in der Kirchengemeinde Haseldorf und Hetlingen. Es fiel ihr leicht, die Großstadt zu verlassen und auf dem Dorf zu leben. Mehr noch: Es begeisterte sie. „Kirche auf dem Dorf ist Teil des Ortes, sie ist mit Vereinen und Institutionen verbunden, sie gehört einfach dazu – das finde ich total schön“, erzählt sie. Der Kontakt untereinander sei intensiver und zugleich selbstverständlicher als in der Stadt. Und wieder ist es die Vielfalt, die ihr Freude macht: Kita-Arbeit, Konfirmanden, Trauungen, Taufen und auch Beerdigungen. Die Feiern an den Wendepunkten des Lebens würdig zu gestalten und zu begleiten, das ist ihr wichtig.

Marlene Freese beschreibt sich als sehr naturverbunden. Sie mag Tiere allgemein und ganz besonders ihre beiden Katzen, die nunmehr mit ihr gemeinsam das Pastorat im Schulweg bewohnen. Zu ihr gehört außerdem Ehemann Hartwig, der ebenfalls Pastor ist und seine erste Stelle in Hollingstedt antritt. Sie wird für den Bezirk Mildstedt-Süd zuständig sein, während ihre Kollegin Jutta Jessen-Thiesen den Nordbereich versorgt.

Auf die erste Pfarrstelle wird man in der Nordkirche „geschickt“: Ihre Bewerbungsfähigkeit erlangt Marlene Freese erst nach drei Jahren im Probedienst. Und auch die Gemeinde hat die junge Pastorin nicht richtig wählen dürfen, sie wurde ihr zugewiesen. Dennoch ist die Freude auf beiden Seiten groß: „Ich freu mich auf die Zusammenarbeit im Team und darauf, hier in Mildstedt zu leben“, sagt Freese. Und auch die Gemeinde freut sich ohne Vorbehalte und empfing ihre neue Seelsorgerin schon zum Dienstbeginn mit Blumen und kleinen Geschenken.

Beitrag und Foto: Inke Raabe