Eine neue Seelsorgerin für Mildstedt
Die Kirchengemeinde Mildstedt hat eine neue Pastorin: Marlene Freese (29) hat am 1. September ihren Dienst angetreten. Es ist die erste Pfarrstelle für die Theologin, ein langer Ausbildungsweg ist nun zu Ende, ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
„Ich bin in einem Pfarrhaushalt aufgewachsen“, erzählt sie, „mich hat die Vielfalt dieses Berufs begeistert.“ Ihr Vater ist Pastor in Nordhackstedt, und spannend ist für beide, dass er in wenigen Wochen in den Ruhestand geht, während sie jetzt ihre erste Stelle antritt. „Das ist so etwas wie eine Staffelübergabe“, sagt sie nachdenklich. Ihr Abitur machte sie in Flensburg. Dort war eine Religionslehrerin prägend für ihre Entscheidung für das Theologiestudium, das sie dann in Hamburg antrat.
Und tatsächlich hat das Studium ihr wirklich gefallen. Sie liebte die alten Sprachen Hebräisch und Altgriechisch. Besonders intensiv beschäftigte sie sich mit der Systematischen Theologie, das ist die philosophische Auseinandersetzung mit den religiösen Themen. „Es geht in der Theologie um das Existentielle, um das, was den Menschen angeht“, sagt sie. Ihr Vikariat absolvierte sie schließlich in der Kirchengemeinde Haseldorf und Hetlingen. Es fiel ihr leicht, die Großstadt zu verlassen und auf dem Dorf zu leben. Mehr noch: Es begeisterte sie. „Kirche auf dem Dorf ist Teil des Ortes, sie ist mit Vereinen und Institutionen verbunden, sie gehört einfach dazu – das finde ich total schön“, erzählt sie. Der Kontakt untereinander sei intensiver und zugleich selbstverständlicher als in der Stadt. Und wieder ist es die Vielfalt, die ihr Freude macht: Kita-Arbeit, Konfirmanden, Trauungen, Taufen und auch Beerdigungen. Die Feiern an den Wendepunkten des Lebens würdig zu gestalten und zu begleiten, das ist ihr wichtig.
Marlene Freese beschreibt sich als sehr naturverbunden. Sie mag Tiere allgemein und ganz besonders ihre beiden Katzen, die nunmehr mit ihr gemeinsam das Pastorat im Schulweg bewohnen. Zu ihr gehört außerdem Ehemann Hartwig, der ebenfalls Pastor ist und seine erste Stelle in Hollingstedt antritt. Sie wird für den Bezirk Mildstedt-Süd zuständig sein, während ihre Kollegin Jutta Jessen-Thiesen den Nordbereich versorgt.
Auf die erste Pfarrstelle wird man in der Nordkirche „geschickt“: Ihre Bewerbungsfähigkeit erlangt Marlene Freese erst nach drei Jahren im Probedienst. Und auch die Gemeinde hat die junge Pastorin nicht richtig wählen dürfen, sie wurde ihr zugewiesen. Dennoch ist die Freude auf beiden Seiten groß: „Ich freu mich auf die Zusammenarbeit im Team und darauf, hier in Mildstedt zu leben“, sagt Freese. Und auch die Gemeinde freut sich ohne Vorbehalte und empfing ihre neue Seelsorgerin schon zum Dienstbeginn mit Blumen und kleinen Geschenken.
Beitrag und Foto: Inke Raabe